Es
war ein kleines schönes Haus mit vielen Fenstern, als hätte es
keine Geheimnisse. Ihr Mörder saß im Wohnzimmer und starrte auf den
Fernseher. Maria konnte ihn nur von hinten sehen. Er bemerkte sie
nicht.
Aber
sie bemerkte noch etwas anderes: Ein Fenster schräg über ihr. Sie
kletterte die Wand hinauf und stieß ihren Ellenbogen in die Scheibe.
Tausende
von winzigen Scherben vielen auf den hellen Holzboden und in das
weiche Gras unter ihr. Schnell kroch sie durch das Loch. Sie hörte
die hastigen leisen Schritte ihres Mörders. Aber vor der Tür blieb
er stehen. Sie beobachtete, wie sich die Klinke langsam nach unten
bewegte.
Dann
schwang die Tür auf. So doll, dass sie eine Schramme an der Wand
hinterließ, an die sie knallte.
Und
Maria war weg.
Zuerst
blieb der Mörder in der Tür stehen und sah sich im Raum um. Als er
nichts entdecken konnte, ging er auf die Scherben zu. Sie schimmerten
im Licht des Mondes, einige von ihnen rot von Marias Blut. Auch die
Augen des Mörders schimmerten. Wie die eines Raubtieres, wie Marias,
als sie ihn sah.
Lautlos
sprang sie von der Decke des Zimmers auf den Boden und beobachtete
den Mann, wie er die Scherben durchsuchte. Warum tat er das? Was
wollte er finden, wenn er sich blutige Scherben ansah? Irgendwann gab
er die Suche auf. Er drehte sich um und zog scharf die Luft ein als
er Maria sah.
Sie
ging einen Schritt auf ihn zu, er wich zurück. Die Scherben bohrten
sich in seine Hände. Seine Augen sahen nicht mehr gefährlich aus,
sonder angsterfüllt. Ja, sie wollte ihn leiden sehen.
Niemand
sagte etwas. Die Stille machte es für ihn noch bedrohlicher. Dann
schrie Maria. Sie schrie so laut sie konnte. Ihr Mörder rollte sich
zusammen wie ein kleines Kind, kniff die Augen zu und presste seine
blutigen Hände an die Ohren. Bis das Schreien aufhörte.
Als
er aufsah war sie verschwunden. Diesmal richtig.
Am
nächsten Tag verschwand Maria so schnell wie möglich aus der
Schule. Lukas wartete schon auf sie.
„Wo
fahren wir hin?“, fragte sie als sie erkannte, dass sie nicht in
die Richtung von Lukas´ Wohnung fuhren.
„Da
ist so ein kleines Dorf. Letzte Nacht ist dort schon wieder ein
Mensch verschwunden. Ich habe den Zombie schon ausfindig gemacht
und...“
„Meinst
du nicht, dass ich erst mal üben müsste bevor ich auf eine Jagt mit
gehe?“, unterbrach ihn Maria.
„Nein,
ich denke, dass es besser ist, wenn du mir bei dieser Jagt ein
bisschen hilfst … Außer du willst nicht.“
„Doch“,
sagte Maria viel zu schnell und viel zu hoch. Die Jagt war die
einzige Möglichkeit das Warum und Wie herauszufinden und ein Wie war
ihr besonders wichtig: „Wie tötet man eigentlich einen Zombie?
Schießt man einfach drauf los oder was?“
Lukas
schmunzelte über Marias Tonfall, wurde aber sofort wieder ernst.
„Man muss ins Herz treffen, andere Verletzungen schwächen sie
nicht. Weißt du, das Gift sorgt dafür, dass das Herz wieder
schlägt. Es ist ihr wichtigster Punkt.“
„Fast
wie bei Menschen“, sagte Maria, aber Lukas reagierte nicht darauf.
„Gibt es auch noch andere Möglichkeiten?“
„Nein.“
„Und
was ist, wenn ich gleich gebissen werde?“
„Wirst
du nicht und wenn, dann macht das nichts, weil ich den Zombie töte.
Das macht das Gift wirkungslos, zumindest solange du noch nicht tot
bist.“ Und Maria fand einen weiteren Grund mitzukommen: Sie musste
Lukas so lange wie möglich am Leben erhalten, zumindest bis sie eine
andere Lösung als ihren endgültigen Tot zu seiner Rettung gefunden
hatte. Warum, wusste sie nicht.
Sie
fuhren an dem Feld von gestern Nacht vorbei und Maria stellte fest,
dass es gar kein Weizen war. Es sah so ähnlich aus, war aber viel
höher. Lukas beachtete es nicht.
Der
Ort, an dem Lukas den Wagen parkte, war sehr abgelegen. Es war ein
Schrottplatz, auf dem hunderte von alten kaputten Autos standen.
Einige stapelten sich zu kleinen Türmen, andere waren mit Graffiti
besprüht. Die Sonne tauchte alles in ein warmes Licht. Aber es war
still. Nirgendwo war ein Vogel zu hören.
Maria
sah sich um. „Gehört das alles nicht irgendjemanden?“
„Nein,
die Menschen kommen nur hier her, um ihre alten Autos los zu werden.
Sonst wurde es einfach vergessen. Solche Orte sind perfekt für
Zombies.“
„Was
machen wir jetzt?“
Lukas
erklärte ihr den Plan. Er war einfach. Maria musste den Zombie
einfach nur ablenken, sodass er Lukas nicht bemerkte. Auch wenn die
Sinne eines Zombies sehr scharf waren, ließen sie sich doch leicht
ablenken. Lukas wollte von hinten kommen und ihn erschießen. „Aber
er muss völlig auf dich konzentriert sein, sonst bemerkt er mich und
es kommt zum Kampf. Und leider sind sie stärker und schneller als
wir.“
Hier kommt ihr zu Teil 7.
Hier kommt ihr zu Teil 7.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen