Sonntag, 19. Januar 2014

Tipps und Tricks #4 - Figurenentwicklung (Ein Blick in die Psychologie)

Einige von euch wissen bestimmt, dass ich eine Ausbildung zur Sozialassistenin mache und bei uns gibt es da ein Fach namens Erziehungslehre, in dem es nochmal drei große Unterpunkte gibt: Die Psychologie (Entwicklung des Menschen), die Pädagogik (Erziehung und Familie) und die Soziologie (Gesellschaft).

Für viele ist der Unterrichtsstoff vielleicht ein bisschen trocken, aber für mich als Hobby-Schreiberin, ist er das nicht, weil man eine ganze Menge über den Mensch und all die Faktoren, die auf ihn einwirken, lernt. Da das alles ziemlich viel ist, kann ich euch nur einen winzigen Teil aus der Psychologie etwas näher bringen: Die Bedingungen der Entwicklung.

Es ist, zumindest für mich, eine kleine Hilfe dazu Figuren glaubwürdiger und einfacher zu erschaffen.

1. Allgemein
Es gibt drei Faktoren, die die Entwicklung auslösen und in Gang halten: die endogenen, die exogenen und die autogenen Faktoren.

2. Die endogenen Faktoren
Die endogenen Faktoren sind, die die man seit seiner Geburt hat. Das können angeborene Krankheiten, Vererbungen oder Talente sein. Sie sind aber auch das, was einen Mensch vom Tier unterscheidet oder von anderen Menschen.

3. Die exogenen Faktoren
Die exogenen Faktoren sind die Einflüsse aus der Umwelt, also von Freunden, Familie, Lehrern oder auch Gesellschaftliches und Materielles.

4. Die autogenen Faktoren
Diese Faktoren kommen vom Menschen selbst. Die autogenen Faktoren sind der eigene Wille, Emotionen und die eigene Einstellung eines Menschen. So können zum Beispiel Zwillinge, die die gleichen endogenen und exogenen Faktoren haben, unterschiedliche Persönlichkeiten entwickeln.

5. Das Zusammenspiel der Faktoren
Diese drei Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und schon ist ein Mensch, wie er ist. Wir haben in der Schule dazu ein Beispiel gehabt, was das ganze verdeutlicht.
Ihr alle habt doch bestimmt schon von Wolfgang Amadeus Mozart gehört, der zu seiner Zeit einer der besten Musiker war. 
Endogener Faktor: angeborenes musikalisches Talent
Exogener Faktor: sein Vater Leopold Mozart unterstütze ihn im Bezug auf die Musik sehr (z.B. durch besonderen Unterricht)
Autogener Faktor: der eigene Wille Musik zu machen
Das Resultat ist, dass Mozart seine Fähigkeiten im Bereich Musik erweitern und ausleben konnte. Er wurde so gut, dass er in die Geschichte einging.

6. Wenn ein Faktor anders wäre
Bleiben wir gleich mal bei Mozart. Mal angenommen, er hätte kein musikalisches Talent gehabt. Auch wenn er gerne Musik gemacht hätte und sein Vater ihn unterstützt hätte, wäre er nicht so gut geworden. Ebenso, wenn Leopold seinen Sohn trotz des Talentes und des Willens nicht unterstützt hätte oder wenn Wolfgang Amadeus gar keine Lust an der Musik gehabt hätte, aber trotzdem dazu gezwungen wurde.

7. Die Faktoren in eine Geschichte einbauen
Die Figuren sind mit das Interessanteste einer Geschichte, sie hauchen ihr Leben ein. Wenn man also eine Geschichte mit einer besonderen Figur hat, kann man sich nun überlegen, was die verschiedenen Faktoren sind und die Figur somit auch glaubwürdig handeln lassen.

Natürlich gibt es noch viel mehr Dinge, die einen Menschen beeinflussen. Da wären noch die unterschiedlichen Erziehungmethoden oder sogar das Fehlen von Erziehung, aber das würde wohl den Rahmen sprengen.

Wer sich noch intensiver mit der Thematik befassen möchte empfehle ich zwei Bücher (die jetzt auch gleichzeitig meine nicht ganz richtige Quellenangabe sind):
1. Hobmair, Hermann: Psycholigie. 5. Auflage, 2013, Köln
2. Hobmair, Hermann: Pädogogik. 5. Auflage, 2013, Köln
Leider sind sie mit rund 40€ pro Buch sehr sehr teuer, aber da ich sie für meine Ausbildung brauche, habe ich sie mir trotzdem gekauft.

Ich hoffe, dass dieser Post nicht all zu langweilig war und ich euch ein bisschen Inspiration geben konnte.

Liebe Grüße
Luisa

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen